Lodges und Hotels in Namibia
TEIL 1 – UNSERE HOTELS
Namibia war für uns absolutes Neuland. Nach vielen Jahren Asienreisen und Unterkünften in Hotels oder Bed&Breakfast, wollten wir nun etwas mehr Abenteuer. Da Afrika so gar nicht mit Asien verglichen werden kann und wir bei unserer Recherche noch immer nicht wussten, ob dieser Kontinent die richtige Wahl für uns ist, wollten wir uns etwas “Sicherheit” mit ein paar Nächten in Hotels oder Lodges gönnen. Sicherheit nicht, weil wir Angst hatten, sondern weil wir uns nicht sicher waren, ob schlafen in einem Zelt die beste Wahl für uns ist.
SOLITAIRE COUNTRY LODGE
–
SOLITAIRE
Solitaire ist eigentlich gar kein Ort, eher eine Kreuzung die das Dünengebiet der Sossusvlei mit Windhoek oder Swakopmund verbindet. Er besteht aus einer Tankstelle mit angrenzenden Shop, der besagten *Lodge und einer Bäckerei mit dem wohl bekanntesten Apfelkuchen Namibias.Die 25 im Halbkreis angeordneten Zimmer liegen direkt am Pool. Man betritt sie über eine kleine Veranda, die Tisch und Stühle bereithält. Die Räumlichkeiten sind etwas spartanisch eingerichtet, jedoch war ich beim Betreten sehr positiv überrascht. Ich hatte mir, inmitten Namibias angekommen, die Zimmer nicht so modern vorgestellt. Das Bad im Betonstyle hatte ich so nicht erwartet. Jeder von uns hatte ein riesiges Bett zur Verfügung. Man hätte hier locker zu viert schlafen können.Das Abendessen kannst du im Freien und unter atemberaubenden Sternenhimmel zu dir nehmen. Als wir dort übernachtet haben, gab es Buffet in Form von Salaten, Fleischgerichten und Beilagen. Obwohl ich pappsatt war, musste ich die Nachspeise probieren und sie war köstlich.
Das Frühstück hingegen war eher wie das Zimmer, aber völlig ausreichend. Nachdem wir mehrere Minuten lang versucht hatten den Toaster zu quälen, stellten wir fest, dass der Strom weg war. Guck links, guck rechts. Hat uns jemand beobachtet? Oh man, was für Touris…
Die Lodge bietet auch WiFi, was zu unserer Anwesenheit nur sporadisch funktioniert hat. Da wir bereits jetzt so überladen mit Eindrücken waren, konnten wir aber sehr gut darauf verzichten.
Die Angebote wie Ausflug nach Sesriem oder Ballonfahrt, haben wir nicht in Anspruch genommen.
Doppelzimmer/Nacht mit Frühstück 2340N$
Buffet pro Person 250N$
großes Bier 30N$ – kleines Bier 25N$
stilles Wasser 15N$
Apfelkuchen 35N$
SOSSUS DUNE LODGE
–
SESRIEM
Die Sossus Dune Lodge befindet im Namib-Naukluft-Park direkt am Eingang zum Sossusvlei. Diese Unterkunft haben wir gewählt, da sie als einzige Lodge innerhalb des Sossusvlei-Gebietes liegt und du somit bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang bzw. Parköffnung hinein darfst und bis zu eine Stunde nach Sonnenuntergang bzw. Parkschließung wieder raus musst.Die 23 Dune Chalets, die 2 Honeymoon Suites, die Rezeption, das Restaurant und der Pool sind durch Holzstege miteinander verbunden. Die Konstruktion der Bunglows ist ein Holzgerüst was mit Schilf bedeckt ist. Die Wände sind aus Safarizelten. Alle Unterkünfte sind Richtung Dünen ausgerichtet und besitzen ein Veranda, auf der wir früh morgens unseren ersten Tee getrunken haben und dabei die Farben in den Dünen bewundern konnten. Vom Bett oder Dusche aus lässt sich durch Glasscheiben die Natur bewundern.
Der “hauseigne” Schakal begrüßt die Gäste sowohl zum Frühstück, als auch zum Abendessen. Man könnte fast meinen, dass an ihm ein Hund verloren gegangen ist, schließlich kommt er, wenn man ihn ruft. Nicht alle Tiere sind friedlich mit uns gestimmt. Plakate weisen auf die Paviane in dem angrenzenden Gebiet hin. Wir haben liebendgern den Rat befolgt, Türen uns Fenster geschlossen zu halten. Wenn du mich fragst, würde ich den Schakal im Bett mehr bevorzugen, als den Pavian auf der Terrasse.
Das Frühstück bestand aus Obst, Joghurt, Brot, Muffins, Eier u.v.m.
Das Abendessen konnten wir leider nicht sehr genießen. Denn der Vorteil länger im Park zu bleiben, hat den Nachteil, dass man kurz vor Küchenschluss in der Lodge ankommt. Bei unserem Aufenthalt gab es Abendessen bis 20:30. Angekommen sind wir 20:25 Uhr. Somit hatten wir ein mega schlechtes Gewissen etwas zu bestellen. Dieses nahm uns die Bedienung und so durften wir ruhigen Gewissens sogar ein Süppchen zur Vorspeise genießen. Das Essen war im Verhältnis zum Übernachtungspreis nicht überteuert und auch lecker.
Doppelzimmer/Nacht mit Frühstück 3640N$
Steak 170N$
Suppe 60N$
großes Bier 30N$
stilles Wasser 20N$
SEA BREEZE GUESTHOUSE
–
SWAKOPMUND
Nachdem wir die letzten drei Nächte im Zelt auf dem Dach unseres Toyota Hilux verbracht haben, freuten wir uns umso mehr mal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen. Auch das Frühstück mussten wir nicht selbst zubereiten. Ok, nach der ersten Nacht mit knarrender Mini-Bar, wollte ich wieder zurück in mein kleines Reich.
Nichtsdestotrotz wurden wir ganz lieb von Ona von *Guesthouse Sea Breeze in Empfang genommen und bekamen unser Zimmer gezeigt. Auch hier war ich total erstaunt, wie modern das Ganze war. Bunte Mosaikfliesen im Badezimmer liessen den fensterlosen Raum total frisch wirken. Das Kingsize-Bett strahlte die nötige Gemütlichkeit aus die großen Fenster erhellten den Raum.Die Auswahl an Frühstück war echt toll. Müsli, Obst, Joghurt, Müslikekse, Brot, Gemüse, Marmelade, Honig, Wurst, Käse, Wasser und Saft. Die flinken Helferlein in der Küche zaubert verschiedene Eierspeisen nach Wunsch. Hier habe ich das erste mal die Müslikekse probiert und mir danach gleich im Supermarkt welche für die kommenden Tage mitgenommen.
Abendessen gibt es in dieser Unterkunft nicht. Allerdings war man uns behilflich einen Tisch zu reservieren. Da wir am Sonntag angereist und die meisten Lokale geschlossen sind, wurden wir darauf hingewiesen, dass wir besser vorab darum kümmern sollen. Wir waren dann am ersten Abend in “The Wreck”, fußläufig etwa 20 Minuten entfernt.
Doppelzimmer/Nacht mit Frühstück: 1020N$
SASA SAFARI CAMP
–
UGAB BERGE
Etwas holprig waren die letzten Meter zu dieser kleinen *Familienunterkunft. Inmitten der Ugab-Berge und absoluter Ruhe (wenn man die Rufe der Paviane ignoriert) nahe Outjo wartet der Drei-Generationen-Betrieb mit herrlichem Panorama auf dich. Leider waren wir nur eine Nacht dort. In dieser Anlage haben wir das erste Mal richtig die Ruhe und Entschleunigung genossen und die Erfrischung des Pools genutzt. Das Besitzer-Ehepaar ist super nett und zaubert mit Unterstützung der Mutter geniales Abendessen. Hier hatten wir das erste Mal richtig das Gefühl in vollen Zügen namibianisches Essen zu genießen.Sechs Zimmer sind im Reihenhaus-Charakter aneinander gebaut und Richtung Tal ausgerichtet. Die gemauerten Betten versprühen urigen Charme. Nachmittags wird außerhalb des Gebäudes durch einen Angestellten eingeheizt, so dass es dann auch heißes Wasser zum Duschen gibt. Auf der Anlage stehen auch noch Selbstversorger-Bungalows durch Verfügung.Das Frühstück war genauso reichlich wie das Abendessen und wir wollten gar nicht mehr fahren. Aber das nächste Abenteuer wartet auf uns.
Doppelzimmer/Nacht inkl. Halbpension 1224N$
einenKaffee, Cola, Wasser und Bier zusammen 90N$
CHEETAH-GUEST-FARM
–
OTJITOTONGWE
Wir haben das erste Zufahrtstor geöffnet und uns erwarteten mehrere Giraffen, die ihre Hälse aus den Büschen hervor streckten. Umso weiter wir in die Nähe des Etosha-Nationalparks kamen, umso mehr Tiere waren zu erblicken. Doch auf dieser Farm gibt es noch Selteneres zu sehen. Zahme und wilde Geparden können bei der Fütterung beobachtet werden. Ein riesiges Areal gehört zu dieser Farm.Geschlafen haben wir in einzel stehenden Bungalows, die einfach, aber urig daherkommen. Etwas gewöhnungsbedürftig sind die vielen ausgestopften Tiere, die sowohl im Schlafzimmer, als auch im Speisesaal die Wände zieren. Die Bungalows sind nach Tieren benannt, so heißt unserer Eagle, denn ein Adler ziert die Tür.Das Abendessen in dieser Farm ist der absolute Kracher. Wir waren die einzigsten Gäste und wurden wie Könige bewirtet. Hier ein Schälchen, da ein Schälchen, unglaublich was für eine Auswahl.Die Gastgeber sind einer längeren Unterhaltung nicht abgeneigt und geben sehr gerne Tips. So haben wir liebend gerne die Routenänderung in Kauf genommen. Im Anschluss des Aufenthaltes fuhren wir beim jahrelang geschlossene Galton-Gate in den Etosha Park ein.
Doppelzimmer/Nacht inkl. Halbpension und Tour 2040N$
HALALI-CAMP
–
ETOSHA NATIONALPARK
Das Halali liegt innerhalb des Parks – etwa im ersten Drittel zwischen dem Anderson-Gate und dem Lindquist-Gate. Wie die meisten staatlichen Unterkünfte stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis leider nicht. Nichts destotrotz hat diese Anlage sehr viele Vorzüge:
- durch die Lage innerhalb des Nationalparks ist der erste Game-Drive morgens früher und die letzte Pirschfahrt abends länger möglich, als für die Bewohner der Lodges außerhalb
- die Anlage hat sowohl Zimmer mit Verpflegung, als auch Stellplätze für Camper oder Zelte
- das beleuchtete Wasserloch ermöglicht eine Beobachtung auch während der Dunkelphasen und ist fußläufig erreichbar
- Sowohl ein Pool, ein Shop, eine Tankstelle und eine kleine Werkstatt beherbergt das Camp
Unsere Zimmer waren sauber, allerdings wollte die Klimaanlage nicht so wie wir wollten. Wir buchten wegen Überfüllung der günstigeren Kategorie eine Honeymoon-Suite. Das kleine Plus war der Jacuzzi auf der Terrasse, den wir aber nicht benutzten. Das Bad ist lediglich durch eine Wand vom Schlafzimmer getrennt. Das Interessante daran ist allerdings, dass es keine Türen gibt, sondern nur große Durchgänge ohne Geräusch- und Geruchsverschluss 😉
Über unserem Bett war ein Oberlicht in der Decke verbaut, so dass das Schauen des Sternenhimmels theoretisch möglich gewesen wäre. Die Scheibe war allerdings nicht mehr klar.
Das oben erwähnte Wasserloch ist einfach toll. Der Bereich ist ausgestattet mit Sitzbänken, die zum Verweilen einladen. Man hat das Gefühl, dass die Tiere an die Menschen und Lichter gewöhnt sind. Somit rennen sie auch nicht gleich weg, wenn das wilde Handy-Geblitzt losgeht.
Doppelzimmer/Nacht mit Frühstück 1940N$
Buffet pro Person 230N$
Beef Burger 70N$
Coca Cola 17N$
Wasser 15N$
OMATOZU SAFARIS
–
OKAHANDJA
Unsere letzte Station in unserem Urlaub sollte nochmals eine Lodge zum Entspannen sein. Die letzte Nacht, bevor es in den unbequemen Flieger geht, wollen wir nochmals in einem Bett schlafen. Das Safari Camp befindet sich zwischen Etosha und Windhoek auf der Hauptroute, etwa 1 3/4 Stunden vom Flughafen entfernt. Auch das war uns bei unserer Reiseplanung wichtig. Wir wollten eine nicht allzu lange Anfahrt nach Windhoek haben, so dass wir hätten reagieren können, wenn etwas mit unserem Auto nicht gestimmt hätte.Bei unserer Ankunft wurden wir sehr nett von einem Angestellten empfangen. Auch der Hausherr, der gerade in der Anlage war, hieß uns auf deutsch herzlich willkommen. Wir übernachteten in einem der drei Safarizelte, wobei auch ein sehr schöner Campingplatz zum Camp gehört. Der Eingang ist wie bei einem “normalen” Zelt durch einen Reißverschluss zu öffnen. Auch die Fenster waren nur aus Moskitonetzen, die mit einer herunter rollbaren Zeltplane verdunkelt werden konnten. Das angrenzende Badezimmer ist gemauert und durch eine Zimmertür vom Zelt abgetrennt. Am Morgen des Folgetages wussten wir warum. Denn beim Verlassen des kuschlig warmen Bettes kann es durchaus sehr frisch werden und so ist der Dusch- oder Toilettengang nicht ganz so kalt.
Wer mit dem privaten Auto anreist, hat die Möglichkeit zwei verschiedene Routen durch das private Reservat zu fahren. Wobei eine nicht für PKW ohne Allrad geeignet ist. Eine gewissen Bodenfreiheit sollte allerdings bei jeden Fahrzeug vorhanden sein.
Wir beschlossen abends noch einen Drive zu machen, was genau die richtige Entscheidung war. Denn nach wenigen Hundert Metern, konnten wir unseren letzten Sichtungswunsch erfüllen. In einem Baum relaxte ein junger Leopard. Ein wundervoller Anblick, der nicht lange anhielt. Man sollte sich natürlich im Klaren sein, dass man sehr stark vom Etosha Nationalpark verwöhnt ist, wenn man hier am Ende der Reise übernachtet. Trotzdem fand ich die Tour super und fahrerisch wurden wir tatsächlich nochmals herausgefordert. Ich blieb sogar im Sand stecken. War aber auch verdammt blauäugig durch Tiefsand mit einem Reifendruck von Asphalt zu fahren. Raik – mein Held – hat uns dann gerettet.Wir wollten etwas früher im Restaurant sein, um noch den Sonnenuntergang am Wasserloch beobachten zu können. Einer der Beiden Angestellten, hatte schon ein Lagerfeuer vorbereitet. Tiere haben wir kaum sichten können. Nur ein paar freche Warzenschweine haben sich im Dreck gesuhlt.
Das Abendessen wird in Menü-Form am Tisch serviert. An diesem Abend war nur ein anderes Pärchen anwesend und so konnte das Essen relativ zügig, aber ohne Eile, genossen werden.
Auch das Frühstück wird am Tisch gereicht. Als wir zum Frühstück kamen, war bereits alles vorgerichtet. Die Eierspeisen wurde wieder nach unseren Wünschen zubereitet.
Unser Flug nach Hause ging spät abends und so haben wir uns gefreut den Pool der Anlage etwas länger zu belagern. Das Zimmer war nicht verfügbar, stellte aber überhaupt kein Problem dar.
Doppelzimmer/Nacht inkl. Halbpension 2000N$
Tour/Tag 250N$ pro Auto
großes Bier 30N$ – kleines Bier 25N$
stilles Wasser 15N$
Konntest du ein paar Infos und Eindrücke unserer Unterkünfte erhalten? Vielleicht war sogar etwas dabei, was du bisher gar nicht kanntest. Schreibe mir doch deine Meinung?
Wenn du die Reise komplett miterleben möchtest, kannst du hier die Berichte lesen.