Aprikosentarte aus Ligurien

Aprikosentarte aus Ligurien

Eine Aprikosentarte, die süchtig macht


San Rocco, mit seiner von weitem sichtbaren Kirche, thront hoch oben über dem Fischerort Camogli im italienischen Ligurien. Von hier oben aus führen Wanderwege nach Punta Chiappa und San Fruttuoso. In der Nähe der Kirche befindet sich eine Bäckerei in Form einer Mischung aus Espressobar und Tante Emma-Laden. In den Regalen stehen Pakete der edlen Martelli Pasta, Käse, Schinken, Früchte und Gemüse – hier kauft der Italiener ein. Als ich hier rein kam, wartete bereits ein lange Menschenschlange. Nach ein paar Minuten des Wartens, wusste ich auch warum. Die Bleche mit frischer Focaccia kamen aus dem Ofen und alle Kunden wollten von dem warmen Hefegebäck ein Stück abhaben. Da standen auch rießige runde Alubackbleche mit einer hauchdünnen Tarta. Das sah so lecker aus. Eigentlich wollten wir nur einen kleinen Snack und so kauften wir nur von Allem nur kleine Stückchen, welche wir auf einer Bank auf dem Kirchplatz zu uns nahmen. Ich kann euch sagen, das war ein Gedicht! Süsslich, weich, dünn, fragil und saftig, mit dem Aroma der reifsten Aprikosen des Sommers, ließen uns fast ausflippen. Die Aprikosentarte, die süchtig macht.

San Rocco Liguria
San Rocco Liguria

Bereits beim Essen haben wir überlegt wie das Ganze gemacht sein kann. Und so kamen wir auf folgende Schlussfolgerung: Der Boden muss aus einem Mürbeteig gemacht sein; darauf kommen Aprikosen. Wir haben uns gefragt, ob lediglich die Früchte darauf liegen oder ob nicht noch eine „Masse“ dazwischen muss. Da der „Deckel“ eine andere Konsistenz hatte, vermutete ich leichtsinnig, dass dies wohl Strudelteig sein muss. Zu Hause angekommen musste ich das sofort in die Tat umsetzen. Nach wälzen verschiedenster Backbücher – ich liebe meine Dr. Oetker-Backbücher – habe ich mir dieses Rezept „zusammengesponnen“:

Boden aus Mürbeteig


  • 200g Mehl
  • 100g Butter
  • 70g Rohrzucker
  • 1 Eier (Größe M)
  • Prise Salz

Das Mehl mit den Butterflöckchen und den restlichen Zutaten zusammen verkneten und anschließend in Frischhaltefolie gewickelt, eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Danach kann der Teig ausgerollt und in einer Tarteform mit ca. 28cm Durchmesser gelegt werden.

Deckel aus Strudelteig


  • 125g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 1 Ei (Größe S)
  • 2 Eßl. zerlassene Butter

Das Mehl, Salz, Ei und die flüssige Butter vermischen. Nach und nach 50ml Wasser hinzugeben. Ihr solltet ihn kräftig kneten, ca. 10 Minuten.

Den Teig in einer angewärmten Schüssel zugedeckt eine Stunde ruhen lassen. In der Zwischenzeit lässt sich der Belag vorbereiten.Belag


  • 1 Apfel
  • 500 g Aprikosen
  • Marsalla (geht auch ohne)
  • Zesten von einer viertel Orange
  • Saft einer halben Orange
  • Rohrzucker
  • Zusätzlich 8 Aprikosen

Den geschälten Apfel und die entkernten Früchte mit dem Orangensaft in einen Topf geben und erhitzen. Wenn die Früchte weich sind, können diese zerstoßen werden. Je nach Geschmack den Rohrzucker und Marsalla hinzufügen und aufkochen lassen.

Jetzt ist es Zeit langsam den Backofen auf ca. 180° Umluft vorzuheizen.

Auf die mit dem Mürbeteig ausgelegte, bemehlte Form kommt nun der Belag mit der gekochten Masse. Bitte beachtet, dass nicht allzu viel der Flüssigkeit mit darauf verteilt wird. Der Boden nässt sonst durch.

Danach kommen die halbierten Aprikosen mit der Wölbung nach oben darauf.

Jetzt ist Feingefühl und Geduld gefragt.

Nehmt ein großes Küchentuch und bestäubt es mit etwas Mehl. Darauf kommt der Strudelteig und wird nun langsam ausgerollt. Um alles geschmeidig verarbeiten zu können, solltet ihr den Teig mit der flüssiger Butter bestreichen. Ihr seid mit eurer Arbeit fertig, wenn ihr fast die Zeitung durchlesen könntet.

Auf die vorbereitete Form legt ihr den ausgerollten Strudelteig. Wenn ihr vorher den Mürbeteig etwas über den Rand habt stehen lassen, kann dieser jetzt zusammen mit dem Deckel eingeschlagen werden.

Ab in den Ofen für ca. 45 Minuten.

Garantiert läuft euch jetzt das Wasser im Mund zusammen.

Als Topping habe ich Rohrzucker verwendet und nach dem Erkalten mit etwas Puderzucker verschönert.

Buon Appetito

 

TIPP

Die Form sollte etwas mit Mehl bestäubt sein, so könnt ihr sicher sein, dass der Teig sich später wieder rauslösen lässt. Ist ja kein Tortenring, den man öffnen kann.

Falls Ihr keine Zeit habt die Masse für den Belag zu kochen, könnt ihr auch Aprikosenmarmelade und Apfelmus verwenden.


Wenn du noch mehr italienische Küche magst, könnte dich auch das interessieren:



Schreibe mir in einem Kommentar, ob es dir geschmeckt hat!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert