Strände – Steilküsten – Trabucchi
Auf das viele Autofahren folgen auch Ruhemomente
Es ist gegen Mittag und ich fahre entlang der Küste auf der Suche nach einem Strand zum Relaxen. Nachdem wir die letzten Tage viel mit dem Auto unterwegs waren, gönnen wir uns nun ein paar Stunden Auszeit.
Heute Morgen haben wir noch ein paar Impressionen im Hinterland zwischen Peschici und Vieste eingefangen. Ich fahre also entlang der Straße, als ich etwa 300 Meter vor mir ein braunes Etwas über die Leitplanke springen sehe. In Sekundenschnelle verringere ich meine Geschwindigkeit und meine Gedanken rasen, was das wohl war.
Zuerst dachte ich es wäre ein Hund, doch nachdem ein weiteres Tier hinterher kam, war mir klar: Es waren zwei Wildschweine. Sie kamen vom Meer den Steilhang hinauf, überquerten die Straße und waren so schnell wie sie gekommen sind, wieder im Gebüsch verschwunden. Verrückt, dachte ich mir. Wildschweine direkt am Meer und dann noch an der Steilküste.
Spiaggia di Portonuovo
Außerhalb von Vieste reiht sich ein Campingplatz neben dem Anderen. Somit sind diese Strandabschnitte schlecht erreichbar, da das Gelände eingezäunt ist. Wenn ihr der Küstenstraße folgt, werdet ihr nach ca. 10-15. Minuten in eine Spitzkehre kommen, von der aus ihr auf eine kleine vorgelagerte Insel sehen könnt. Ein traumhaft schöner Blick, der trotz der schlechten Parkmöglichkeit mitgenommen werden muss. Es war sofort klar, da geht es hin. Ganz am Ende der Straße gibt es die Strandbar Lido Oleandri mit Parkmöglichkeit. Im Gegensatz zu anderen Stränden sind zwei Liegen und ein Sonnenschirm für 6.-€ regelrecht geschenkt. Mitte September ist dort Ruhe eingekehrt und einem entspannten Nachmittag inklusive Mittagsschnack an der Strandbar, stand nichts mehr im Wege. Das Wasser ist glasklar und der Sand pudrig cremefarbig. Wer möchte, kann sich ein Kanu oder Tretboot mieten, um die kleine vorgelagerte Insel Scoglio di Portonuovo zu umrunden. Duschen und Toiletten sind auch vorhanden.
In den Sommermonaten muss hier die Hölle los sein. Die Menge der Campingplätzen und Strandbars lassen erahnen wie man sich als Ölsardine im August fühlen muss.
Spiaggia della Scialara
Auf dem Rückweg, vorbei an allen Campingplätzen, erstreckt sich unterhalb von Vieste der Spiaggia della Scialara. Von diesem Abschnitt aus hat man einen fantastischen Blick auf die Altstadt von Vieste. Da wird der Strandsparziergang am Morgen zum Erlebnis, wenn die Stadt von der aufgehenden Sonne angestrahlt wird. Ganz in der Nähe befindet sich ein kleiner Supermarkt in der Seitenstraße. Optimal um ein paar Snacks, wie Oliven, Brot und Tomaten zum Picknick zu holen.
Marina di Peschici
Direkt unterhalb der Stadt – in einer kleinen Bucht – liegt Marina di Peschci. Auf dem Weg dorthin kurz im Supermarkt vorbei geschaut und für eine Handvoll Oliven, Paorcetta (italienische Variante des gerillten Rollbraten vom Schwein, nur viel größer), Ciabatta und Wasser 3,80€ bezahlt. Durch Zufall stand auch noch ein Obsthändler am Parkplatz des Strandes und so konnten wir noch für einen Euro einen riesigen Zweig Trauben kaufen. Der Tag ist gerettet.
Am Meer angekommen, haben wir uns die erst besten Liegen organisiert. Da wir nicht wussten wo wir diese bezahlen müssen, lagen wir erst einmal da. Im Nachhinein stellte es sich als Fügung raus. Etwa eine viertel Stunde später kamen ein paar Animateure mit Musikboxen auf der Schulter und bauten am Strand auf. Kurz darauf dröhnte die Musik, die komplett Peschici unterhielt. Raik und ich schauten uns an und ohne ein Wort zu sprechen, wussten wir, dass wir sofort die Flucht ergreifen.
In der Bar holten wir uns Tickets für zwei Liegen inklusive Sonnenschirm für 15.-€ und zogen uns in den entspannten Abschnitt zurück. Somit hatten wir hier auch Toiletten und Duschen in vollem Umfang.
Am Abend kehrten wir wieder zum Strandabschnitt zurück, um Peschici im Licht des Sonnenuntergangs zu fotografieren. Am Strand angekommen folgt ihr dem Weg nach links über die Felsen in einen weiteren Badeabschnitt mit Bar Jalillo. In dieser Bar genossen wir den Sundowner und machten uns danach an die Arbeit.
Zaiana Beach
Wenn ihr mit dem Auto unterwegs seid, dann werdet ihr diese vielen Plakate vom Zaiana Beach sehen. Das perfekte Marketing, denn man bekommt das Gefühl sich den Strand anschauen zu müssen, um auch mitreden zu können. Etwa 15 Minuten von Peschici entfernt in Richtung Vieste ist es dann endlich soweit. Ein Wegweiser zeigt euch die Einfahrt zum sehr bekannten Zaiana Beach. Ein sehr langer, holpriger Weg führt zum Ziel. Ihr findet einen Parkplatz, der für einen PKW pro Tag 5.-€ kostet. Es geht steil den Hang hinunter an den 230m breiten und 45 Meter tiefen Abschnitt. Was ich euch sehr empfehlen kann, ist das sehr nahe gelegene Trabucco-Restaurant. Parken ist direkt dort möglich und kostenlos. Der Trabucco ist aus einem Holzgestellt und in den Steilhang gebaut. Entlang der Küste werdet ihr noch sehr viele davon sehen. Die Meisten sind noch in Nutzung.
Spiaggia Manaccora
Von hier oben aus, geht ein weiterer Weg den Hang hinunter zum nächsten Strand namens Spiaggia Manaccora. Liege an Liege und Sonnenschirm neben Sonnenschirm verbringen die Bewohner der dahinterliegenden Campingplätze ihren Urlaub. Für den kleinen Hunger steht eine Bruschetta-Bar zur Verfügung.
Spiaggia di Sfinale
Für die Frühaufsteher oder Fotografen unter euch, eignet sich der nächste Abschnitt Spiaggia di Sfinale. Oberhalb der Bucht thront ein Plateau mit Trabucco und einem der Wachtürme.
Ein wundervoller Platz, um die Sonne beim Aufsteigen zu beobachten. Von nun an ist es kaum möglich öffentliche Strände zu finden. Entweder ist ein Hotel oder Camping-Village “im Weg”.
Als ich zum morgendlichen Sonnenaufgang hier oben war, konnte ich feststellen, dass dies auch ein gern genommener Platz ist, um in einem Campingwagen die Strapazen des Tages auszuschlafen.
Zum Schluss möchte ich euch die Bilder, die ich entlang der Küstenstraße gemacht habe, nicht vorenthalten!
Wie gefällt euch Apulien? Gibt es noch andere Strände, die ihr empfehlen würdet?
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