Bluebells in Hallerbos
Ein Tagesausflug der anderen Art – Bluebells im April
Es ist Samstagabend, ich habe bis eben noch gearbeitet. Ab nach Hause, kurz was Essen, umziehen und los geht es. Eine verrückte Idee will umgesetzt werden. Wieder einmal ist der Fotorucksack seit Tagen gepackt und wartet auf seinen Einsatz. Schlafsack, Kopfkissen und Verpflegung ins Auto und die Straße gehört mir. Die Bluebells warten…
Bereits auf der Fahrt zeigt sich der Himmel in seinen schönsten Farben und ich ärgere mich, dass ich nicht genügend Zeit habe anzuhalten, um die Farbe in Bild zu bannen. Wäre ja auch blöd, mitten auf der belgischen Autobahn das Stativ aufzustellen.
Ankunft in Mitten der Dunkelheit
Es ist bereits nach Zweiundzwanzig Uhr, als ich in dem Stückchen Wald ankomme, in der zu dieser Jahreszeit blaue Blumenteppiche den Waldboden schmücken sollen. Mal schauen, ob das wirklich so ist. Schon bei der Einfahrt in die Straße „leuchtet“ trotz Dunkelheit der Straßenrand in schummrigen Blautönen.
Die Karre parken, ab in die warmen Klamotten und raus die Lage checken. Das auf dem Handy gespeicherte Kartennetz hilft mir jetzt, mich im Dunkeln zurechtzufinden. Ich muss doch schauen, wo ich morgen früh in der Dämmerung hin muss, um die schönsten Fleckchen festzuhalten. Außerdem erleuchtet der Vollmond heute Nacht die Landschaft so, dass man Nightshots mitnehmen kann. Ich muss gestehen, ich fotografiere noch nicht allzu lange und aus diesem Grunde habe ich mir in dieser Nacht etwas schwer getan. Egal, das Ziel ist ein Anderes.
Schlafplatz suchen und noch ein paar Stunden erholen
Zurück im Auto muss ich mir nun einen geeigneten Stellplatz für meine Karre suchen, um ungestört – wildcampen ist so eine Sache – schlafen zu können. Angeblich sollen die Ranger die Parkplätze in der Nacht kontrollieren und die Leute, die im Auto nächtigen, vertreiben. Fernab des Wohngebietes und im Schutz des Waldrandes, habe ich mein Plätzchen gefunden. Schlafsack raus, bequeme Sachen an und ab in die Heia. In dieser Nacht wird es unangenehm kalt und meine Füße, die an der Tür liegen, sind bereits jetzt Eisklötze. Nachdem ich ein weiteres Paar Socken angezogen und einen Schluck heißen Tee zu mir genommen hatte, war die Nacht dann noch recht erholsam, wenn auch kurz. Gegen 05:00 rappelte der Wecker, von der Außenwelt erkenne ich nicht viel, die von innen kondensierten Autoscheiben lassen keinen Blick nach außen zu. Nun hieß es wieder zurück in den Wald und rein in die dicken Klamotten.
Ein Farbenspiel der Extraklasse
Bereits jetzt wurde mir klar, warum so viele Fotografen hierher pilgern. Diese Farben sind einfach unglaublich intensiv und werden durch die Lichtstrahlen, die durch die Baumkronen dringen, noch kräftiger. Es ist so eine magische Stimmung in dem Wald, dass man total die Zeit vergisst.
Nachdem ich mehrere Kilometer durch das zartgrüne Buchenlaub und die blauen Blütenteppiche gelaufen bin und das Licht nun zu grell wurde, ging ich langsam Richtung Auto zurück und vesperte ein wenig.
Hier kannst du dich über Hallerbos informieren. Auf der Website bekommst du Informationen wann und wie lange die Blüte sein.
Frühstück für Fotografen
Zum Sonntagmorgen und doch zu früh für hiesige Cafés, landete ich nun zum Frühstücken in einer nahegelegenen Tankstelle…
Bei der Rückfahrt wählte ich eine andere Strecke, so dass ich an der belgischen Rennstrecke von Spa Francorchamps vorbeikam. Mein zweites Ziel ist die bekannte Hoegne, ein Bachlauf mit vom Torf gefärbten Wasser, auf dem sich bei Strudeln weiße Schaumkrönchen bilden.
Auch hierher bin ich nur gekommen, um zu fotografieren. Währenddessen und völlig von der Umwelt abgeschnitten, hat es angefangen Graupelschauer zu geben. Erst jetzt merkte ich wie kalt es eigentlich war und trat nun endgültig die Heimreise an. Für einen Kurztrip ist die Gegend hier einfach super.
Bald steht Hallerbos wieder an. Die Blütenteppiche werden wieder leuchten. Erzähle mir von deiner Erfahrung!
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