Paris – die Stadt der Liebe
Die Stadt der Liebe – an einem Tag
Heute zeige ich euch, wie ihr in ca. 2 Stunden von Straßburg nach Paris kommen könnt, in die Stadt der Liebe, um einen schönen, kulinarisch erlebnisreichen Tag zu verbringen.
Als ich das erste Mal nach Paris wollte, suchte ich ein passendes Geschenk für meinen Schatz zu seinem Geburtstag. Wieso nicht einfach mal spontan nach Paris. Morgens hin, einen schönen Tag verbringen und abends wieder zurück. So war der Plan. Nur wie hinkommen? Flug, Auto oder doch Zug?
Die Option Auto wurde sofort wieder aus meinem Hirn gestrichen. Die Fahrzeit von 5 Stunden war mir zu lang und unentspannt. Fliegen ist eine weitere Option. Allerdings musste ich die Anfahrt zum Flughafen, dies sind mind. 1 – 1,5 Stunden vor mir aus, rechnen. Preislich gestaltete sich meine Idee auch als Reinfall. Also blieb mir der Zug.
Aus vielen Städten in Deutschland mit dem Zubringer nach Straßburg
Aus vielen Städten Deutschlands wie z.B. Mannheim und Karlsruhe lässt es sich entspannt mit dem Zugzubringer nach Straßburg anreisen. Von dort aus bringt euch der TGV in ca. 2 Stunden nach Paris. Wenn ihr jetzt denkt, der Zeitaufwand ist auch hier nicht gering, gebe ich euch natürlich recht. Aber die Zugfahrt dorthin ist deutlich entspannter.
Tag X ist gekommen
Es ist März und Raik´s Geburtstag. Der Wecker klingelte sehr, sehr früh. Mein Schatz schaute auf die Uhr und wunderte sich was das hier alles soll. Er wusste von nichts. Nachdem ich ihn davon überzeugt hatte, sich an diesen Tag auf eine Überraschung einzulassen, ging es auch schon bald los. Als wir im Auto saßen, bekam er einen Sichtschutz in Form einer Schlafbrille auf und los ging die Fahrt. Er ahnte bereits was ich vorhatte… Zumindest hatte er es im Gefühl welche Strecke ich mit ihm fahre. Vielleicht hätte ich drei Extra-Runden im Kreisverkehr nehmen sollen…
Die Überraschungsbombe platzte
Im Parkhaus in Straßburg angekommen, durfte er die Brille abnehmen und wir liefen zum Bahnsteig. Nun wusste er also wo er ist, aber erst als der Zug nach Paris einfuhr, platzte die Überraschung. Sie war gelungen.
Ein bischen Luxus mit dem TGV – Reisen auf ultra bequeme Art
TGV fahren ist schon eine andere Nummer als deutsche Züge. Sehr bequem und ultra sauber und der Großteil an Reisende, sind geschäftlich unterwegs. Die 300 Stundenkilometer sind kaum spürbar – es ist fast totenstill. Im Vorfeld hatte ich Sekt und Hefegebäck besorgt und unbemerkt in meinem Rucksack verstaut. So verlief die Fahrt schnell und er hatte noch Zeit etwas im Reiseführer – den Tag habe ich mit Dumont geplant – zu stöbern. Gönnt euch mal das bischen Luxus mehr und reist 1. Klasse, ihr werdet es nicht bereuen.
Nach der ersten Orientierung nach der Ankunft in Paris Gare de l`Est, beschlossen wir zu Fuß geradeaus (Boulevard de Strasbourg) Richtung Seineufer zu laufen. Wir wollten den ersten Frühlingstag an der frischen Luft genießen. Der Weg führte uns durch das “Afro-Viertel” und vorbei an Kosmetikstudios und unzähligen Frisören, die auf “afrikanisches Haarkleid” spezialisiert sind.
Aus Boulevard de Strasbourg wird Boulevard de Sébastopal. An der Kreuzung zur Rue Rambuteau ist linker Hand das Museum für moderne Kunst, was auf zwei Stockwerken und 14000m2 zeitgenössische Kunst zeigt: Centre Pompidou. Bereits von Weitem sind die gläsernen Rolltreppenröhren zu sehen. Dieser Bau steht im absoluten Kontrast zu den anderen Häusern.
Folgt ihr der Rue Rambuteau nach rechts kommt ihr zu Les Halles. Das Viertel in der Umgebung wuchs zu einer kleinen Einkaufsstraße und im Gebäude selbst ist ein Einkaufszentrum untergebracht.
Wir folgen dem Boulevard weiter Richtung Fluss. Etwa im letzten Drittel dieser Straße kitzelte der Geruch von frischen Croissant und Café in unserer Nase. Kurzer Blick auf die Uhr. Wir beschlossen nun unser heißersehntes vollwertiges, französisches Frühstück zu uns zu nehmen. Das Café versprühte Pariser Charme. Es war wunderbar dem Treiben zuzuschauen.
Gut gestärkt kann der Tag nun seinen Herausforderungen an uns stellen. Es ist noch früh, trotzdem wärmt uns die Märzsonne?
Ein Bauwerk folgt dem Anderen – man kommt aus dem Staunen nicht mehr raus
Nachdem wir am Wasser angekommen sind, überqueren wir die Brücke Pont au Change, um auf die Île de la Cité zu kommen. Hier lässt sich das Meisterwerk der Gotik bestaunen: Notre Dame. Es gehört zu den meistbesuchten Sehenswürdig-keiten in Paris und so solltet ihr genügend Zeit bereits fürs Schlangestehen einkalkulieren. Wir beließen es dabei das Bauwerk von Außen zu betrachten.
Überall entlang der Seine legen Ausflugsboote ab. Die Tour geht entlang der Sehenswürdigkeiten und man kann aus- und wieder einsteigen, je nach Belieben.
Egal wo man hinblickt – überall spürt man Liebe
Im Garten der Notre Dame überquert ihr die Brücke Pont au Double und geht nach rechts entlang der Quai de Montebello/Quai des Grands Augustins. Nach ca. 1km kommt die beliebte Brücke Pont des Arts mit den vielen Liebesschlössern. Verliebte Paare hängen Schlösser an die Eisengeländer und schwören sich ewige Liebe. Bereits 2014 war ein Teil dieser Brücke durch die Last stark beschädigt worden und so musste die Stadt 2015 einige Schlössern entfernen.
Überquert ihr die Brücke wieder Richtung Stadt, trefft ihr direkt auf das Musée du Louvre. Auf knapp 60000 m² und 3 Gebäuden verteilt sich das Museum mit seinen Exponaten. Um sich die Ausstellung anzuschauen ist ein Tag viel zu wenig. Wir wollten uns einen Eindruck über die Stadt verschaffen und beließen es dabei es von Außen zu bestaunen. Ein Rundgang im Innenhof ist schon sehr lohnend.
In Paris kann man sich sehr gut zu Fuß bewegen und bekommt somit sehr viel vom Großstadtgewussel mit. Da aber irgendwann jedem die Füße weh tun, solltet ihr ab und an auch mal die U-Bahn nehmen. Selbst ohne Französischkenntnisse – die tatsächlich von Vorteil sind – konnten wir unsere Tickets kaufen und auf kurzem Weg den Untergrund an gewünschter Stelle wieder verlassen.
Was mich total beeindruckt hat, waren die vielen Musiker, die sich unter Tage etwas Taschengeld dazuverdienen.
Eiffelturm – ein riesiger Eisenkoloss
Also sind wir direkt am Louvre in die Metro gestiegen. Von dort aus ging es Richtung Station Concorde und nach dem Umsteigen bis zu Ecole Militaire. Von hier aus ist es nur noch ein kurzer Weg bis zum Eiffelturm. Ihr durchquert den Parc du Champ de Mars, welcher früher ein Exerzierfeld für Soldaten war. Ein optimaler Platz um es sich mit seinem Picknick bequem zu machen.
Nun standen wir da vor diesem fast 325 m hohen Eisenkolloss, der jeden Schritt den wir näherkamen, größer und größer wurde.
Mit der Qual der Wahl, an welchem Eingang bzw. Warteschlange ihr euch anstellen wollt, lasse ich euch alleine, auch ob ihr zu Fuß oder doch lieber mit dem Aufzug fahren wollt.
Auf der ersten Ebene befindet sich ein Selbstbedienungslokal, ein Souvenirladen , ein kleines Postamt und ein Kinosaal.
Nach 704 Stufen ab dem Eingang sind wir nun in der 2. Etage angelangt. Wir hätten auch mit dem Aufzug fahren können, aber es hat seinen Anreiz dieses Bauwerk mit eigener Kraft zu erklimmen. Allerdings kommt man definitiv nicht ohne Schwitzen und Kurzatmigkeit oben an. Das hier eröffnete Restaurant hat einen wesentlich höheren Standard und wurde bereits mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Auch auf dieser Ebene gibt es ein Lokal für den kleineren Geldbeutel und wem der Andenkenladen unten zu voll war, kann jetzt zuschlagen.
Die dritte Etage misst eine Fläche von 250m² und liegt in 276,1 Metern. Diese Fläche ist über den Aufzug erreichbar. In der Champagner-Bar lässt sich auf das wundervolle Erlebnis anstoßen und die Weitsicht von bis zu 80km genießen.
Zurück und wieder Boden unter den Füßen setzen wir unsere Tour auf der anderen Flussseite fort. Probiert unbedingt den Stand mit den Churros aus.
Auf dem Weg zu den Schönen und Reichen
Im Jardin du Trocadéro stehen Essensstände für den kleinen Hunger zwischendurch. Ich kam nicht vorbei an den leckeren Churro. Das letzte Mal habe ich welche als Kind gegessen. Die Ferien verbrachten wir in Südfrankreich an der Cote d`Azur. Falls ihr es vorher versäumt hattet das wunderbare Bauwerk in Miniaturformat zu ergattern, habt ihr nochmals die Möglichkeit mit den Straßenhändlern ins Wortgefecht zu treten und den besten Preis auszuhandeln.
Es ist bereits schon Nachmittag und es wird Zeit sich Richtung Einkaufsmeile und Abendessen vorzutasten. Wenn ihr der Avenue d`léna folgt, werdet ihr direkt auf Arc de Triomphe stoßen. Umgeben von einem riesigen Kreisverkehr. Herrgott bin ich froh, nicht in Paris meinen Führerschein gemacht zu haben. Ich bin ja wirklich viel gewöhnt und in einigen Ländern Auto gefahren, aber das hier ist eine Nummer zu groß für mich. Aus dem Zentrum heraus verlaufen zwölf Seitenstraßen. Und wehe ihr verpasst eine davon. Eine Extra-Runde wird eine kleine Ewigkeit in Anspruch nehmen.
Den Triumphbogen im Rücken und die Seine rechter Hand, schaut ihr in DIE Einkaufsmeile schlechthin: Champs Élysées!!!
Neben Louis Vuitton, Dolce und Gabbanan und Gucci, gibt es auch Rituals oder Zara. Schon auf dem Weg zum Triumpfbogen kamen wir an gepanzerten Limousinen mit verdunkelten Scheiben vorbei – es war zu erahnen was uns erwarten wird. In den Straßen standen Ferrari und Lamborghini (um nur eine kleine Auswahl zu nennen), die man sich stundenweise mieten kann, um einmal als “Graf Koks” durch die Straßen zu fahren…
Kurz vor der Heimreise noch schnell etwas Warmes
In der Vorweihnachtszeit ist der beleuchtete Weihnachtsmarkt schon von Weitem zu erkennen. Eine von vielen Möglichkeiten noch einen Snack vor der Heimreise zu sich zu nehmen. Etwas abseits des teuren Pflasters, findet ihr unzählige Restaurants, um gemütlich den Abend ausklingen zu lassen, bevor die Heimreise ruft. Zwischen Musée de l´Orangerie und Les Halles befinden sich Gaststätten für den kleineren Geldbeutel.
Nun saßen wir da, mit unserem leckeren Essen und einen Gläschen Wein vor uns und ließen den Tag Revue passieren. Von Minute zu Minute wurden unsere Beine schwerer und wir waren froh nach diesem erlebnissreichen Tag den Zug nehmen zu dürfen.
Gute Fahrt!
Ein kleiner TIPP zum Schluss:
Wenn ihr euer Zugticket früh genug bucht, sind die Preisunterschiede von der zweiten zur ersten Klasse sehr gering oder manchmal gar nicht vorhanden. Wählt die bessere Kategorie. Wenn ihr erst einmal in den kommoden Sesseln mit verstellbarer Rückenlehne und Armlehnen sitzt, werdet ihr froh sein den Tipp berücksichtigt zu haben. Leider habe ich die Ausfahrt aus Paris im Dunkeln nicht mehr mitbekommen. Ich war bereits am Träumen…
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