Tag 3 – Namib-Naukluft-Nationalpark
DIE ERSTE NACHT IN
UNSEREM ZELT STEHT AN
Die Vögel zwitschern, am Horizont wird es langsam hell. Wir beschließen den etwas frischen Morgen mit einem Tee auf unserer Veranda zu beginnen. Der 180-Grad-Blick ermöglicht uns eine Sicht über die kompletten Dünen der Sossusvlei. Ein gigantisches Panorama.
Beim Frühstück erfahren wir, dass die Anlage einen „Hausschakal“ hat, der eher einem Hund gleicht. Als hätten wir ihn gerufen, rennt er plötzlich auf uns zu. Total süß, er reagiert auf jedes Schnalzen oder Pfeifen. Aber Wildtiere werden nicht gefüttert!
DIE WERKSTATT SOLL´S RICHTEN
Unsere erste Amtstat für heute ist die Fahrt zur Werkstatt der kleinen Tankstelle, um unseren Reifen flicken zu lassen. Bei der Autoübergabe hatte man uns mitgeteilt, in welchen Preisrahmen sich diese Reparatur bewegen soll. So waren wir erstaunt, dass wir mit 120 N$ unter diesem Limit blieben. Und das fernab der nächsten Stadt. Während der nette Mann im Blaumann seine Arbeit erledigt, setzen wir uns zum Cappuccino in das danebenliegende Café Oasis. Hier kann man auch noch belegte Brötchen, Toast, Lebensmittel in Dosen, Kekse oder Campingzubehör kaufen.
UND WIEDER WERDEN
WIR GETESTET
Doch bevor es Richtung Werkstatt ging, mussten wir mal wieder “Steine aus dem Weg räumen”. Gestern Abend hatten wir es so eilig, dass mir Raik nur noch zugerufen hat, dass ich sein Handy aus der Ablage mitbringen soll. Im gleichen Fach lag die Abdeckung des Zigarettenanzünders, der mir beim rausziehen runtergefallen ist. Heute konnten wir dann das ganze Desaster feststellen. Sie ist nicht irgendwo hingefallen, sondern in das Gehäuse, in das die Handbremse eintaucht. Raus geht sie aber nicht mehr. Jetzt müssen wir schauen, dass sich dort nichts verhakt. Kurzes Innehalten. Langsam schleicht sich der Gedanke ein, dass uns dieses Land nicht willkommen heißt. Abhaken, weiter geht’s.
REIFEN AN BOARD
UND
WEITER GEHT´S
So, jetzt kann ich mich beruhigen, wir haben wieder alle Ersatzreifen an Bord. Die Fahrt zum Sesriem Canyon kann beginnen. Dieser liegt in Gehweite unserer letzten Unterkunft (Sossus Dune Lodge). Vom Parkplatz aus sind es etwa 5-10 Minuten Abstieg in die Felsschlucht. In regenreichen Jahren, bilden sich sogar kleine Bassins darin. Auf jeden Fall gibt es hier definitiv die aufdringlichsten Fliegen, die ich je gesehen habe. Trotz wildem Fuchteln, ist ein Abschütteln unmöglich.
CHECK-IN IN UNSEREN
ERSTEN CAMPSITE
Die Lage ist gecheckt und wir werden nun in unsere erste Campsite fahren, um einen kleinen Snack zu uns zu nehmen. Es gibt Rührei mit Tomaten und Zwiebeln und ein belegtes Brötchen. Als Dessert folgt ein Apfel und Haferkekse. Die Food-Junkies sind wieder unterwegs. Selbst mit einfachen Mitteln versuchen wir was Leckeres zu zaubern.
DÜNEN, MIT DENEN ICH
NICHT WARM WERDE
Zum Sonnenuntergang wollen wir heute zu Kilometer 17 fahren um die Dünen im späten Licht zu fotografieren. Als wir gestern Richtung Deadvlei unterwegs waren, haben wir die Landschaft auf Fotomotive abgecheckt und diese Dünenlandschaft als gut befunden. Vorher halten wir bei Düne 45. Der Wind peitscht den Sand über die Hänge und es entstehen dabei spektakuläre Formen.
Auf dem Rückweg halten wir dann an dem gewünschten Ort. Der Weg hoch wird begleitet von vielen Spuren im Sand. Nur die dazugehörigen Tiere bleiben uns vorenthalten. Jeder Schritt ist anstrengend und meine Schuhe füllen sich schon leicht mit Sand.
Es herrscht eine magische Stimmung, nur Fotos wollen einfach nicht gelingen. Also beschließen wir zurückzufahren und zu Abend zu kochen. Unser Vorsatz für heute: Wir wollen nicht die Letzten sein, die den Park verlassen.
ERSTES ABENDESSEN
VOM GRILL
Heute gibt es Oryx mit Couscoussalat. Doch vorher muss zu allererst das Zelt aufgeklappt werden. Trotz der vorherigen Einweisung waren wir danach schweißgebadet. Das kann ja mal lustig werden. (Ich greife mal vorweg: Beim Zweiten Mal lief es schon viel besser) Es ist mittlerweile dunkel. Mit Stirnlampe bewaffnet (unser Licht an der Campsite funktioniert heute nicht) schnippeln und grillen wir. Spannend und romantisch.
Ich muss sagen, ich bin erstaunt wie toll die Anlage ist. Klar sind viele Camper hier, aber wenn ich an die Urlaube in Frankreich in meinen Kinderjahren denke, ist das hier richtiger Luxus. Die sanitären Anlagen sind zwar in die Jahre gekommen, aber trotz der vielen Menschen sauber. Nach dem Abendessen war ich duschen und war dabei komplett alleine. Auch das kenne ich etwas anders.
MATRATZENTEST BESTANDEN
Nun liege ich in unserem Zelt, die erste Nacht steht uns bevor. Mal schauen, ob ich überhaupt ein Auge zumache. Meinen Radler habe ich hinter mir. Eben waren wir noch auf einen Amarula (jeder schwärmt davon) in der Bar. Das sollte als Schlummertrunk reichen. Raik ist noch kurz Fotografieren und lässt mich mit meinem Mut alleine. Erstaunlicherweise sind die Matratze und die Kissen sehr komfortabel. Die Schlafsäcke haben eine klasse Qualität. Danke an African Tracks!
Vor unserem Urlaub habe ich mir Seidenschlafsäcke von unseren Freunden geborgt. Das sind Schlafsäcke – wie es der Name sagt – aus Seide. Sie werden zum einen aus Hygienegründen verwendet; sie sind aber auch optimal für warme Sommernächte.
Ein große französische Reisegruppe, die mit Zelten unterwegs ist, unterhalten die Gegend. Doch irgendwie muss ich eingeschlafen sein.
Ein plötzlichen Schreien in der Ferne lässt mich wachwerden. Ich höre ein leises Tapsen neben meinem Auto. Schnell folgt die Antwort auf das Rufen in der Ferne… Es ist wieder die Hyäne.
Wie waren deine ersten Camping-Erfahrungen? War es für dich auch das erste Mal in Namibia? Schreib mir ein Kommentar!
Hier kannst du meine Reise verfolgen:
- Tag 1 – Windhoek Richtung Solitaire
- Tag 2 – Solitaire Richtung Sesriem