Campsites in Namibia
Teil 2 – Unsere Campsites
Das letzte so richtige Camping-Erlebnis liegt gefühlte 25 Jahre zurück. In meiner Kindheit war ich sehr oft mit meinen Eltern im Süden Frankreichs unterwegs und haben im Wohnwagen die Sommerferien verbracht. Nun will ich das erste Mal – mit Mitte 30 – ein erneutes Abenteuer beginnen. Ein bisschen Bammel habe ich schon davor, in der Natur zu übernachten…
Sesriem Campsite
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Sesriem
Genau wie die Sossus Dune Lodge liegt diese Campsite innerhalb des Namib-Naukluft-Parks. Somit ist eine frühere Einfahrt und eine spätere Ausfahrt möglich. Welchen Vorteil das hat? Alle Besucher, die außerhalb des Parks schlafen, dürfen erst mit dem Sonnenaufgang den Park betreten und müssen bei Sonnenuntergang den Park verlassen haben. Die Übernachtungsgäste in der Sesriem Campsite dürfen bereits eine Stunde vorher hinein und sind somit pünktlich zum Sonnenaufgang im Deadvlei oder den anderen wundervollen Spots. Genauso dürfen sie eine Stunde länger bleiben und können somit den größten Teil des Sonnenuntergangs inmitten der Dünen erleben.
So, nun zur Campsite selbst. Bei meiner Recherche habe ich sehr viel darüber gelesen, dass es mit der Sauberkeit nicht ganz so ernst genommen wird. Das kann ich so nicht bestätigen. Die Anlage ist zwar sehr groß, aber in den beiden besuchten Sanitärraumen (sowohl Männlein, als auch Weiblein) konnte ich an der Sauberkeit nicht mäkeln. Natürlich sind mal ein paar Bodenfliesen gesprungen, aber zu jeder Tages- und Nachtzeit gab es Toilettenpapier. Damit hatte ich im Vorfeld nicht gerechnet.
Bei viel Betrieb kann es zum späten Abend sehr laut werden. Allerdings waren alle Camper trotzdem sehr umsichtig. Den Campingplatz-Shop haben wir nicht genutzt. Wir sind lieber außerhalb des Parks in den Oasis-Shop neben der Tankstelle gegangen. Ich fand die Auswahl dort wesentlich besser und man bekam sogar belegte Brötchen.Im „Restaurant“ haben wir lediglich Cappuccino und Amarula getrunken, können somit zum Service nicht viel sagen. Der Barkeeper hatte auch jeden Fall immer einen lustigen Spruch auf den Lippen.
Unsere Campsite war umgeben von einer Mauer und hatte einen schattenspendenden Baum. Sie war mit verschiedenen Mülltonnen zum Trennen und fließend Wasser ausgestattet. Am ersten Abend ging unser Licht nicht, was wir aber umgehend repariert bekommen haben.
In der Nähe unseres Stellplatzes gab es einen eingezäunten Pool. Wir haben ihn nicht genutzt, da mich dieser nicht ansprach. Fakt ist, dass mitten in der Wüste kein Pool von Sand freibleibt.
Übernachtung: pP/N 220 N$
Cappuccino: 35 N$
Glas Amarula 15 N$
Reifenreparatur im Oasis Pit Stop: 120 N$
Hauchabfontein
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zwischen Naukluft- und Zaris-Bergen
Von Sesriem kommend, wirst du über eine Holperpiste zu dieser Campsite geleitet. Der Check-In erfolgt auf der Farm des Eigentümers, die etwa 1,5 Kilometer entfernt liegt. Dabei kommst du auch an der Einfahrt zu deiner Unterkunft vorbei. Eigentlich klar ausgeschildert, haben wir uns doch durch unsere Unsicherheit leiten lassen und sind zuerst an die Campsite gefahren.
Wir wurden sehr freundlich vom Besitzer in Empfang genommen. Er erklärte uns, dass seine Frau für etwa eine Woche in Windhoek zum Einkaufen ist. Außerdem hat er uns über die Eigenheiten der Anlage aufgeklärt. Im linken Teil der Farm, in der Nähe des Flusslaufes, ist hohes Gras, in der Mambas und Skorpione leben. Dort sollen wir doch lieber nicht hingehen. Im Rest der Anlage leben Zebras, Hyänen und Warzenschweine. Das wäre nicht so schlimm, wir sollen nur unsere Schuhe nachts nicht draußen stehen lassen. Die Warzenschweine sind wohl geübte Diebe.
Die einzelnen Stellplätze sind sternförmig, um die Sanitäranlagen angeordnet. Jeder Campsite besitzt eine Feuerstelle, ein Waschbecken und einen kleinen Tisch aus einem Stein. Als wir dort ankamen, war nur ein Päärchen auf einem entfernteren Platz anzutreffen. Erst später gesellte sich noch ein anderes Paar dazu. Auf dieser Anlage herrscht absolute Ruhe und ist das krasse Gegenteil von der Sesriem Campsite, auf der wir die letzten beiden Nächte geschlafen haben.
In dem eben erwähnten Flusslauf des Tschaub sind drei Pools entstanden, die zum Schwimmen genutzt werden können. Wir empfanden aber nur einen wirklich als ansprechend genug, um dort einzutauchen.
Wir sind lieber auf Fährtensuchen und Zebrajagd gegangen. Leider konnten wir keine Tiere beobachten. Lediglich die Hinterlassenschaften verschiedenster Arten waren zu finden. Ringsherum lässt sich über Wanderwege die Natur erkunden. Ein etwa zweieinhalb Stündiger Fußmarsch bringt dich zu den Köcherbäumen, die auch dort wachsen. Dies mussten wir lassen, da wir befürchtet haben, nicht vor Sonnenuntergang zurück zu sein.
Übernachtung: pP/N 210 N$
2,5 stündige geführte Tour 350 N$
Feuerholz 30 N$
Spitzkoppe Camping
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Erongo Region
Kinder sitzen am Straßenrand und verkaufen Feuerholz und selbstgebastelten Sachen. Blechhütten flankieren den Weg zur Spitzkoppe. Ringsherum nur Natur und wahrscheinlich die einzige Möglichkeit den Lebensunterhalt zu finanzieren. An der Campsite angekommen, erfolgt ein kurzer Check-in. Nach dem Motto First come-First get kannst du dir deinen Stellplatz nach den Wünschen aussuchen.
Erstaunlicherweise sind mehrere Plätze um den Bogen, der jedes Foto dieser Anlage ziert, frei. In der Nähe des Eingangs stehen Dusche, Toiletten und Waschmöglichkeiten zur Verfügung. Außerdem gibt es noch ein Restaurant und Selbstversorgerbungalows. An jedem Stellplatz gibt es eine Toilette in einer Blechhütte oder Bambusverschlag. Fließend Wasser suchst du hier vergebens. Deshalb solltest du zum Kochen oder Abspülen selbst etwas mitbringen.
Rings um die Spitzkoppe liegen einige Wanderwege, die unterschiedliche Längen und Schwierigkeitsgrade aufweisen. Unweit der Rezeption kannst du alte Gräber besichtigen. Bei Campsite Nr. 2 findest du einen Rock-Pool zum Schwimmen.
Übernachtung: pP/N 165 N$
Taleni Etosha Village
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Etosha Nationalpark
Wie es der Name Etosha Village schon sagt, ist diese Anlage unweit des Nationalparks. Da dem Park die staatlichen Camps vorbehalten sind, müssen sich alle privaten Lodges und Campsites außerhalb platzieren. Diese Anlage ist schon eine der besseren Unterkünfte. Für alle Gäste steht den ganzen Tag über Kaffee zur Verfügung.
Als wir an unserem Zeltplatz ankommen, sind wir total überrascht. So einen großen Koch- und Essbereich hatten wir bislang noch nicht. In einer Ecke befindet sich Strom, um Kameraequipment o.ä. zu laden. Ein etwa 6 Meter langer, überdachter Eisentisch ist optimal für größere Gruppen. Die Feuerstelle ist auf mehrere Etagen aufgeteilt und für Wasser ist auch gesorgt.
Nebenan stehen in einem Gebäude Open-Air-Dusche, Toiletten und Waschbecken zur Verfügung.
In der Nähe der Rezeption stehen den Besuchern ein Pool und ein Shop zur Verfügung. Das Wasserloch der Anlage haben wir nicht genutzt.
Bei unserer Ankunft haben wir nach Fleisch zum Grillen gefragt. Es ist nicht möglich Fleisch in einem Supermarkt auf dem Weg zu kaufen und damit durch den Etosha Nationalpark zu fahren. Diese Maßnahme soll vor Wilderei schützen.
Übernachtung: pP 170 N$
Fleisch fürs Abendessen: 110N$
Tamboti Campsite
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Onguma Etosha Nationalpark
Das Etosha Aoba Onguma Game Reserve ist eine 34.000 Hektar große Anlage mit 5 Lodges und 2 Campsites. Wie es der Name erahnen lässt, kannst du hier auch Game-Drives machen. Leider war unser Aufenthalt zu kurz, um in Genuss davon zu kommen.
Auch hier ist direkt an der Rezeption ein Pool , ein Restaurant und ein kleiner Shop vorhanden. Vom Restaurant aus, hast du einen sehr guten Blick auf das Wasserloch der Anlage. Während unseres Aufenthaltes war dies nahezu trocken und somit auch kein Tieraufkommen zu erwarten.
Unser Stellplatz war flächenmäßig der bisher Kleinste. Dafür war es drumherum schön grün und wir hatten erstaunlicherweise Rasenfläche. Die Größe war uns völlig egal. Toll war die Openair-Küche mit zwei Waschbecken, die den Gebäudetrakt der Dusche von dem Gebäude der Toilette trennte.
Auch hier stand eine Feuerstelle zur Verfügung.
Übernachtung: pP/N 230 N$
Waterberg Wilderness
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Waterberg
Die Anfahrt zu diesem Gebiet ist schon sehr abenteuerlich. Es geht über Sandpisten mit Löchern, die dein Auto komplett verschlucken könnten. Die Ankunft in der Anlage ist relativ spartanisch gelöst, aber völlig ausreichend. Ein Wächter empfängt dich und erklärt dir den Weg zu deinem Stellplatz. Hätten wir nicht später nachgefragt wo wir zahlen müssten, wäre diese Nacht vielleicht sogar kostenfrei gewesen. Etwas oberhalb der Campsite gibt es eine Rezeption, in der du Fleisch kaufen kannst.
Der Stellplatz selbst ist sehr groß bemessen. So groß, dass wir ein paar Anläufe brauchten, bis unser Auto in gewünschter Schlafposition stand. Der Sitzbereich ist auch hier überdacht. Das ist sehr angenehm, da etwas Schatten tagsüber ganz gut tut und die Natur an dieser Stelle keinen bieten kann.
Jede Campsite verfügt über einen separaten Sanitärbereich, der sich ein paar Meter entfernt in einem Doppelbungalow befindet.
Im Pool waren wir nicht schwimmen, da auf uns dieser nicht besonders einladend wirkte. Wir haben es bevorzugt eine Runde zu Fuß zur Aussichtsplattform zu drehen. Von oben hat man einen Blick über die komplette Landschaft auf das Wasserloch, was an diesem Nachmittag spärlich besucht war. Wir machten Bekanntschaft mit einer Schlange. In der Ferne haben wir die Köpfe von Giraffen über den Bäumen hervorragen sehen.
Übernachtung pP/N: 200 N$
Fleisch f. 2 Personen: 60 N$
Welcher Campingplatz ist dir in Namibia in Erinnerung geblieben? Berichte mir doch darüber. Deine Mitlesen werden sich darüber freuen!
Magst du die Reise weiter verfolgen? Dann schaue doch in meinen anderen Berichten vorbei:
- Windhoek nach Solitaire – Tag 1
- Solitaire nach Sesriem – Tag 2
- Namib-Naukluft-Park – Tag 3
- Namib-Naukluft-Park – Tag 4
- Hauchabfontein – Tag 5
- Hauchabfontein nach Swakopmund – Tag 6
- Swakopmund – Living Desert Tour – Tag 7
- von Swakopmund an die Spitzkoppe – Tag 8
- von der Spitzkoppe ins Ugab-Gebirge – Tag 9
- von Sasa Safari zu den Cheetahs – Tag 10
- Etosha Nationalpark – Tag 11
- Etosha Nationalpark – Tag 12
- Etosha Nationalpark – Tag 13
- Etosha zum Waterberg – Tag 14
- vom Waterberg nach Okahandja – Tag 15